Nach den ersten beiden Workshops zum Thema "Erlebnisraum Innenstadt" im Oktober und November letzten Jahres haben Projektpaten, Lemgo Marketing und das Team von Lemgo Digital intensiv, aber nicht unbedingt für jeden sichtbar, aus vier Handlungsfeldern neue Ideen entwickelt: eine Lippe-App, ein Stadtinformationssystem, Schließfächer für Kunden und einen „digitalen Stammtisch“. Was das alles bringen soll? „Wir arbeiten für unsere Zukunft“, sagt Britta Stricker zum Engagement der Paten in einem Interview. Und die digitale Zukunft wird kommen – mit Lemgo Digital werden Händler und Gastronomen diese aktiv mitgestalten.

Digitaler Stammtisch

Fraunhofer IoT Reallabor Lemgo Digital

Was anfänglich als Informationsystem "Digitaler Lotse" gedacht war, ist mittlerweile zu einem lebendigen digitalen Stammtisch gewachsen. Ein Raum für Vorträge, Diskussionen und die Möglichkeit auch persönliche Hilfe ganz speziell für jeden Einzelnen zu erhalten – von Händlern und Gastronomen, für Händler und Gastronomen. Der digitale Stammtisch wird eine monatliche Veranstaltungsreihe mit wechselnden Themen und Inhalten, bei denen das Redaktionsteam für frische Anregungen offen ist. Am 11. März beginnt der Stammtisch um 18:00 Uhr im Café Vielfalt. Es wird um die Idee des Digitalen Lotsen gehen, kurz um weitere Handlungsfelder in der Innenstadt und Sebastian Burchard (Motorrad Burchard) spricht über Produktivität durch Digitalisierung – schneller, einfacher, smarter.

Aber: Die Teilnehmerplätze sind begrenzt. Melden Sie sich daher zeitnah unter office@lemgo-digital an (Betreff: Digitaler Stammtisch 11.03. – ich nehme teil).

Stadt-Informationssystem

So kann ein Stadt-Informationssystem in Lemgo aussehen

Wer am Treffpunkt aufmerksam hingeschaut hat, hat bemerkt, dass sich das Aussehen der angebrachten Anzeigetafel verändert hat. Mittlerweile laufen ein Newsfeed der Lippischen Landes-Zeitung und Veranstaltungshinweise auf dem unteren Teil – das ist aber noch nicht alles. Händler und Gastronomen sollen sich in Zukunft über solche Bildschirme, verteilt in der Innenstadt, vernetzen und werben können. Mehr dazu wird es im kommenden Newsletter geben.

Schließfächer

Einkäufe unterbringen und in Ruhe noch einen Kaffee trinken? Zu spät dran und die Ware vom Einzelhändler einfach mit individueller PIN nach Ladenschluss abholen? Das alles sind Funktionen, die ein Schließfachsystem bieten kann. Momentan laufen dazu in Lemgo Gespräche mit der Sparkasse – ein geschützter, sicherer Raum für ihre Einkäufe. Die wegweisenden Entscheidungen dazu stehen in den nächsten Wochen an.

Neue Projektpaten

Projektpaten Britta und Lars Stricker

Auch wenn die Arbeit bereits begonnen hat, sind neue Projektpaten immer willkommen. In den vergangenen Wochen haben sich so beispielsweise Britta und Lars Stricker dem Team angeschlossen. Sie erzählen in einem lesenswerten Interview, wie es dazu kam sind und von ihren Erfahrungen und Zielen in dem Projekt.

Wie genau sind Sie zu dem Projekt Lemgo Digital gekommen?

Britta Stricker: Das ist eine schräge Geschichte *beide lachen*. Wir haben auf den Lemgo Guide, den wir entwickelt haben, eine Reaktion von Professor Jürgen Jasperneite bekommen - er ist ja Leiter des Fraunhofer Instituts IOSB-INA in Lemgo. Darin haben wir Lemgo nämlich als Kleinstadt bezeichnet, das war ihm aufgefallen.

Lars Stricker: Es gibt verschiedene Definitionen für Stadtgrößen und mit 40.000 Einwohnern kann Lemgo bereits als Mittelstadt bezeichnet werden – diese Meinung vertrat auch Herr Jasperneite. Wir hatten daraufhin eine sehr produktive Diskussion, bei der auch das Projekt „Lemgo Digital“ zur Sprache kam. Wir waren zwar beim ersten Projekt-Workshop dabei, haben dann aber die weitere Entwicklung nicht mehr verfolgt. Und sind jetzt wieder eingestiegen.

Warum wollten Sie dann doch bei Lemgo Digital dabei sein?

Lars Stricker: Sehen Sie, wir haben eine ganz gute Basis hier in Lemgo. Haben viel Erfahrung mit den Händlern und Gastronomen und einen Überblick über die Situation. Außerdem haben wir einen anderen Blickwinkel – wir kommen selber aus dem Marketing-Bereich und sehen, was man von einer Meta-Ebene nicht erkennen kann. Dadurch können wir etwas beisteuern.

Das Projekt ist Ihnen jetzt sehr wichtig geworden, warum?

Britta Stricker: Lemgo Digital ist ein tolle Möglichkeit - und ein Gewinn für die Stadt. Lemgo muss weiterschreiten und die Stadtentwicklung vorangebracht werden. Alles, was der Stadt helfen kann, ist unterstützenswert. Und umso mehr Menschen sich daran beteiligen, umso größer ist die Chance, dass die Ideen wahr werden. Stellen Sie sich vor, dieses Projekt endet mit dem Förderungszeitraum – das wäre ein Albtraum, wir arbeiten ja für unsere Zukunft. Deshalb wünschen wir uns auch, dass noch mehr Leute einsteigen und helfen die Innenstadt digital zu gestalten.

Lars Stricker: Wir sind da aber auch ein wenig altruistisch. Wir mögen die Stadt einfach gerne und es ist für uns spannend mitzubekommen, was passiert. Wir sagen immer: Lemgo hat eine natürlich gegebene Identität. Mittelstraße und Marktplatz machen unser Zuhause aus – aber das sollte man auch in Zukunft nicht selbstverständlich nehmen.

Was sind ihre Ziele für das Projekt Attraktive Innenstadt?

Britta Stricker: Ich denke da oft an ein Erlebnis-Konzept für die Stadt. Das ist gut für die bestehenden Einzelhändler und Gastronomen – und vielleicht lockt es ja sogar neue Händler in die Stadt.

Lars Stricker: Ich finde Erlebnis klingt oft nach Bespaßung, aber es ist wirklich wichtig, unseren Identitätsraum in der Innenstadt zu wahren. Ich vergleiche die Mittelstraße und den Marktplatz gerne mit einem modernen „Lagerfeuer“ – eine Sammelstelle, an der sich alle treffen. Natürlich wird die Innenstadt gut angenommen, aber das muss auch so bleiben.

Wie sind ihre bisherigen Erfahrungen in der Projektarbeit?

Lars Stricker: Wir haben – wie gesagt - relativ guten Kontakt zu den 40 Kaufleuten in der Innenstadt und wissen, was die Leute umtreibt, was bei ihnen passiert. Wir können also unsere Erfahrungen und das, was wir über die meist hetereogene Interessenlage der Händler und Gastronomen wissen, nutzen, um im Projekt neue Ideen und Ansichten einzubringen. Denn so heterogen wie die Interessen sind, ist auch die Digitalisierung der Innenstadt. Es gibt viele unterschiedliche Wissensstände. Deshalb können wir von außen gut beurteilen, welche Reihenfolge – beispielsweise beim Digitalen Stammtisch – Sinn macht. Es bringt natürlich auch uns etwas: Wir haben das Gefühl, etwas beizusteuern und etwas dafür zu tun, damit unser Lagerfeuer in Lemgo nicht erlischt.

Neugierig?

Für alle interessierten Händler, Gastronomen und Selbstständige bieten sich, wie es Britta und Lars Stricker vorgemacht haben, auch jetzt noch die Möglichkeiten, in die Initiative einzusteigen. Wer aktiv an einer digitalen Innenstadt in Lemgo mitarbeiten will, oder noch offene Fragen hat, kann sich gerne unter This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it. melden.

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